Greg Graphik Header Wie man Partner gewinnt

Man könnte meinen, dass viele unserer Hersteller – darunter auch namhafte Branchengrößen – verzweifelt sein müssten. Anders lässt sich die Zunahme immer intensiverer aber auch „sinnfreierer“  Kampagnen zur Gewinnung neuer Partner kaum erklären.

Am Rande einer Veranstaltung gab der Inhaber eines Systemhauses seine jüngste Begegnung mit durch Telemarketing zum besten. Sein Erlebnis hat so viel Stoff für eine gute – oder schlechte?! – Geschichte, dass ich getrost auf die sachliche Analyse verzichten kann, um Ihnen das Absurde dieser Vorgehensweise und seiner Konsequenzen zu verdeutlichen. Stattdessen erzahle ich Ihnen

Die Geschichte von Greg „The Hunter“ Villabajo, der auszog, um Partner zu finden.

In der letzten Folge von Gregs Abenteuer („Entscheidung im Nebel“) hatte er kein Glück bei der Jagd auf Partner. Doch diesmal müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn er wieder kein Glück haben sollte. Denn er hatte seiner Meinung nach einiges zu bieten: er ist angesehener und beliebter Bürger seines Dorfes. Und wenn er sich nicht im Vereinsleben engagiert, ist er ein fleißiger Arbeiter und dabei noch sparsam. Alles in Allem eine gute Bilanz – bis auf die Tatsache, dass er schon 45 Jahre alt ist – und Single. Der Letzte in seinem Dorf. Es musste also etwas passieren! Unbedingt!

Wie sein Traumpartner aussehen sollte, wusste er ganz genau: schön und strahlend wie Claudia Schiffer, bescheiden und aufopferungsvoll wie Mutter Theresa, fleißig wie die Heinzelmännchen und natürlich bedingungslos treu und ergeben! Und nicht zu vergessen: er sollte „etwas an den Füssen haben“! Klartext: einiges an Wert mitbringen!

Mit diesem Bild im Kopf zieht Greg seinen besten Jagdanzug an, löst ein Billet, verabschiedet sich von seinem treuen Weggefährten „The Closer“ und nimmt hoffnungsvoll und voller Tatendrang den ersten Zug in die große Stadt.

Dort angekommen stellt er sich sogleich in die belebte Fussgängerzone („Oh Gott, so viele Menschen! Dieser Hexenkessel. Die Community ist ja viel größer, als ich dachte!!“)  und spricht jede Schönheit mit den folgenden Worten an:

Heiratsurkunde á la Channel„Hallo, ich bin der Greg – in meinem Dorf auch bekannt als The Hunter! Wir kennen uns noch nicht, aber ich möchte Sie gerne heiraten, schöne Frau! Es ist für sie natürlich völlig unverbindlich! Sie brauchen hier nur ein Kreuz zu machen“. Und damit reicht er ihr einen kleinen Zettel, auf dem steht: „Ich bin mit Greg Villabajo verheiratet und hänge mir ein Schild um!“ – zusammen mit einem großen Kreis für das ersehnte Kreuz.

Wie unschwer zu erraten ist, waren die Ergebnisse für Greg wenig befriedigend:

– 90 von 100 Frauen würdigten Greg kaum eines Blickes,

– 5 Frauen blieben stehen, hörten ihm zu und antworteten mit einer schallenden Ohrfeige, komplettiert durch die Drohung ihn anzuzeigen, wenn er sich in den nächsten drei Jahren noch einmal blicken ließe,

– 3 Frauen lächelten mitleidvoll, lasen den Zettel, machten das Kreuz – und verschwanden auf nimmer Wiedersehen, aber

– bei 2 Frauen hatte Greg Erfolg!

Diese beiden Frauen, zugegeben nicht gerade Schönheiten, schnappten schnell ihre Tüten und zogen ohne Umschweife bei Greg ein. Seitdem umsorgt er sie aufopferungsvoll und sie leben mehr oder weniger glücklich von seinen Ersparnissen. Aus dem Letzten Junggesellen war der Erste Pascha des Dorfes geworden.

Und doch plant Greg „The Hunter“ Villabajo seit kurzem wieder eine Reise in die große Stadt – von seinen letzten Ersparnissen.

Sicherlich haben Sie die anderen Probleme erkannt, die beim Aufbau und Betrieb von Partnerorganisationen auftreten können. Wie viele sind es Ihrer Meinung nach? Lassen Sie es mich wissen! Und wenn ich noch etwas vergessen haben sollte: schreiben Sie mit an der Geschichte von Greg „The Hunter“ Villabajo.

Beste Grüße und empfehlen Sie mich ungehemmt weiter!

Ihr Michael Nowarra

 

 

2 Kommentare
  1. Michael Kramer
    Michael Kramer sagte:

    Hallo Michael,
    das ist auf den Punkt gebracht.
    Von der nebulösen Partnerzielgruppe „weiblich“ zum produktiven Partner ist ein weiter Weg. In meiner Erfahrung im Channelaufbau ist der strategische Anteil zu gering. Fragen wie „welcher Partner führt mich zu meiner Kundenzielgruppe, für wen bin ich attraktiv, wie vermeide ich Kanalkonflikte, ist mein Unternehmen überhaupt Partner-Ready…“ werden zu wenig gestellt.
    In der Realisierung machen zu wenig Unternehmen ihre Hausaufgaben im Vorfeld. Wer ist die Zielgruppe, wie komme ich mit welchen Argumenten an sie heran und wer ist wann ‚reif‘ für eine Partnerschaft.
    Es gibt weiterhin viel Bedarf an guter Unterstützung wie von Dir.
    Beste Grüße,
    Michael

    • Michael Nowarra
      Michael Nowarra sagte:

      Vielen Dank, Michael! There is more to come! Auch mit Greg ..
      Hab einen erfolgreichen Tag
      Michael

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