Die 6 typischen Fehler, die ein CFO bei Kostensenkungsprogrammen machen kann
Wertet man die vielen empirischen Studien und Erfahrungsberichte von CEOs und CFOs zu den typischen („eindimensionalen“) Kostensenkungsprogrammen aus, tauchen immer wieder dieselben – vermeidbaren – Fehler auf.
Führungskräfte machen bei der Planung und Durchführung von Kostensenkungsprogrammen immer wieder dieselben Fehler. Dieser Umstand ist umso bedauerlicher, als es genügend veröffentlichte Erkenntnisse und praktikable, nachweislich wirkungsvolle Alternativen gibt.
Fehler #1: Fokus
Die Maßnahmen konzentrieren sich auf Bereiche, deren Kosten vermeintlich (zu) hoch sind und wo angenommen wird, dass dort die größten Kosteneinsparungen zu realisieren sind. Kleine Budgets sind nicht attraktiv. Ob die Kosten tatsächlich zu hoch sind, wird nicht hinreichend analysiert.
Fehler #2: Ursachenanalyse
Es wird im Vorfeld nicht systematisch, objektiv und umfassend analysiert, wo die Ursachen zu hoher Kosten wirklich liegen. Die Antworten bei „eindimensionaler“ Betrachtung sind immer dieselben: zu viel, zu teuer, nicht effizient. Wenig betrachtet wird die Effektivität von Maßnahmen. Sind Maßnahmen nicht effektiv, stellt sich die Frage nach ihrer Effizienz, Preisen und Umfang nämlich nicht mehr! Sie sind dann überflüssig.
Fehler #3: Anzahl Kostensenkungsinitiativen
Zu viele Kostensenkungsinitiativen werden parallel oder zu kurz hintereinander ausgeführt. Das macht Teams „müde“, stresst die Organisation übermäßig und senkt den Erfolg. Ein sorgfältig erstellter Masterplan als Grundlage der Maßnahmen wirkt Wunder – auch bei „entspannterer“ Umsetzung.
Fehler #4: Monkey Transfer
Dem allzu menschlichen Monkey Transfer wird nicht systematisch genug vorgebeugt. Es kommt nämlich regelmäßig vor, dass Betroffene von Kostensenkungsmaßnahmen fast automatisch mit dem Finger auf andere Abteilungen zeigen: „Dort ist mehr zu holen!“ oder „Die sind sowieso zu groß/ineffizient/verschwenderisch!“ oder „Schaut euch doch mal deren Ergebnisse an!“ oder „Braucht man die wirklich?!“
Fehler #5: Schnelle Erfolge
Führungskräfte zielen auf schnelle Erfolge der Kostensenkungsmaßnahmen ab, obwohl diese Ergebnisse selten von Dauer sind und leider – was die Höhe betrifft – nur an der Oberfläche kratzen.
Fehler #6: Geringe Durchschlagskraft
Die Maßnahmen zeigen zu geringe Wirkung. „Zu gering“ immer in Relation zu dem, was eigentliche möglich wäre. Ursachen sind typischerweise wenig Klarheit, zu wenig ambitionierte Ziele, eine fehlende Vision für das „danach“, Mitarbeiter, die nicht ausreichend mitgenommen werden und ihr nur geringes Commitment, die unvermeidlichen offenen oder versteckten Widerstände, Skepsis und Überbewertung von möglichen schädlichen Nebenwirkungen oder unlösbaren Dilemmata.
Zu jedem dieser typische Fehler existieren aber erprobte Ansätze und Instrumente, um sie von vorne herein zu vermeiden oder ihre Auswirkungen zu minimieren.
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